Wirtschaftliches Umfeld

Laut den Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) brachte das vergangene Jahr 2017 der Weltwirtschaft einen Aufschwung von 3,6% im realen Wachstum (2016: +3,2%), der vor allem von einem markanten Anstieg im Welthandelsvolumen (+4,2% im Vergleich zu +2,4% im Jahr 2016) getragen war. Zwar stieg der Ölpreis (Brent) wieder auf ein Jahresmittel von etwa USD 50 je Barrel, der Wirtschaftsaufschwung war jedoch robust genug, dass sich die wichtigen Indikatoren trotzdem vorwiegend positiv entwickelten. So stieg etwa die Inflationsrate weltweit auf +3,1%, während sich speziell in Europa sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Neuverschuldung rückläufig entwickelten. Die Investitionsvolumina blieben mit einem Plus von 0,5% weltweit relativ konstant. Während sie 2017 in der Gesamtheit der Emerging Markets um knapp 1,0% zurückgingen, stiegen sie in Zentral- und Osteuropa (CEE) um 2,3% an. Das kaufkraftbereinigte reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der CEE-Länder, in denen die VIG tätig ist, stieg im vergangenen Jahr um 4,1%, während jenes der EU-15 um lediglich 2,1% wuchs.

Auf den internationalen Kapitalmärkten konnte sich Österreich mit einer Bewertung von „AA+“ und stabilem Ausblick durch die Rating-Agentur Standard & Poor’s nach wie vor günstig refinanzieren. Zudem war die Neuverschuldung mit unter einem Prozent des BIP verhältnismäßig gering. Das Wachstum des realen BIP verdoppelte sich laut Angaben des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr von 1,5% auf 3,0%. Das Investitionswachstum war wie im Jahr 2016 einer der beiden Haupttreiber des Wirtschaftswachstums. Als zweiter wesentlicher Motor diente Österreichs Wirtschaft der Außenhandel. In der Versicherungsindustrie stieg das Gesamtprämienvolumen an, während jenes der Lebensversicherung unter dem Einfluss des Niedrigzinsumfeldes weiter zurückging. Die guten Wachstumsraten in der Schaden/Unfall- sowie Krankenversicherung konnten die Rückgänge insbesondere im Lebensversicherungs-Einmalerlagsgeschäft überkompensieren.

Auch in CEE war das Jahr 2017 aus makroökonomischer Sicht ein Jahr des Wachstums. Die Konvergenz in Richtung der BIP-Niveaus Westeuropas zeigte sich an dem um 2%p höheren realen BIP-Wachstum in der Region im Vergleich zur EU-15. Größere Länder wie die Tschechische Republik oder Polen, die im Jahr zuvor ein etwas schwächeres Wirtschaftswachstum verzeichneten, konnten sich 2017 wieder erholen und laut den Berechnungen des Wiener Instituts für International Wirtschaftsvergleiche (WIIW) mit einem Plus von 3,7% bzw. 3,8% zulegen. So wies auch Rumänien 2017 ein beachtliches Wachstum von 5,7% auf (2016: +4,8%). Aber auch Bulgarien (+3,8%), Kroatien (+3,0%), die Slowakei (+3,3%) bzw. Ungarn, Slowenien, das Baltikum (alle +4,0%) oder die Türkei (+5,4%) trugen sehr wesentlich zum Aufschwung bei. Kein einziges CEE-Land, in dem die Vienna Insurance Group aktiv ist, verzeichnete ein Wirtschaftswachstum von signifikant weniger als 2,0%. Das durchwegs gute Wirtschaftswachstum wirkte sich je nach Marktgegebenheiten in unterschiedlicher Form jedoch durchwegs positiv auf die Nachfrage nach Versicherungsprodukten in CEE aus.

Das allgemeine positive Umfeld hängt global auch damit zusammen, dass mehrere volkswirtschaftliche Unsicherheitsfaktoren, wie etwa das niedrige Zinsniveau, der zu verhandelnde Brexit, mögliche wirtschaftspolitische Veränderungen in großen Wirtschaftsnationen wie den USA oder China oder die Stabilisierung der Eurozone, die noch vor einigen Jahren größere Unsicherheit verbreiteten, mittlerweile vielfach eingepreist sind.