Wirtschaftliches Umfeld

Das Jahr 2016 war aus makroökonomischer Sicht weltweit durch ein moderates Wachstum und ein weiter anhaltendes Niedrigzinsumfeld geprägt. Trotz des niedrigen Ölpreises von durchschnittlich USD 45 je Barrel sank das reale Wirtschaftswachstum der USA auf +1,5% (2015: +2,6%), der Eurozone auf +1,6% (2015: +2,0%) und jenes von China auf +6,7% (2015: +6,9%). Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostizierte im Oktober 2016, dass die Weltwirtschaft 2016 um 3,1% wachsen wird (2015: +3,2%).

Unter den großen Emerging Markets wiesen China, Indien und Südafrika eine sehr ähnliche Entwicklung auf, mit Wachstumsraten, die zumeist leicht unter jenen des Vorjahres lagen. Höher als im Vorjahr war hingegen das Wachstum in Brasilien und Russland, die sich jedoch beide noch in einer Rezession befanden. Das Wachstum in der EU verlangsamte sich im Jahresvergleich von 2015 auf 2016 um 0,4%-Punkte auf +1,9%.

Die Bonität Österreichs bewertet Standard & Poor’s weiterhin mit „AA+“ und einem stabilen Ausblick. In Österreich wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) laut dem Österreichischen Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO um 1,5%, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 0,5%-Punkte entspricht. Dieser moderate Anstieg dürfte jedoch bereits den mittelfristigen konjunkturellen Höhepunkt der Wirtschaftsentwicklung bedeuten. Die Versicherungswirtschaft verzeichnete im abgelaufenen Jahr einen Prämienrückgang von 2,1% bzw. einen Zuwachs von +1,0% exklusive der Einmalerläge in der Lebensversicherung. Die Kfz-Nachfrage war im vergangenen Jahr in Österreich der wichtigste Treiber des Versicherungsmarktes. Im Jahresvergleich stiegen die gesamtwirtschaftlichen Fahrzeuginvestitionen sogar um knapp 20%.

Im Durchschnitt wuchs 2016 in Zentral- und Osteuropa (CEE) das kaufkraftbereinigte BIP pro Kopf um 3,4%, was einer deutlichen Steigerung um 0,7%-Punkten gegenüber dem Vorjahr entspricht. Unter den größeren Märkten erwiesen sich laut dem Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) in erster Linie die Slowakei, Polen und Rumänien mit Wachstumsraten zwischen +3,2% und +4,7% als wichtige Motoren. Auch Bulgarien und die Türkei konnten jeweils mit über 3% wachsen. Das Wachstum in der Tschechischen Republik hingegen lag 2016 mit +2,2% um 2,3%-Punkten unterhalb des Vorjahresniveaus.

Kroatien konnte sich mit +2,5% weiter erholen, ebenso wie Serbien, das um 1,4%-Punkte zulegen konnte. Das Wirtschaftswachstum Ungarns sank auch aufgrund auslaufender EU-Strukturförderprogramme von +3,1% im Jahr 2015 auf +2,0% 2016. Dieser Trend sollte sich jedoch schon 2017 wieder umkehren. Die übrigen, kleineren Märkte konnten im Jahr 2016 ihr Wirtschaftswachstum gegenüber dem Jahr 2015 fast durchgehend steigern. Die Ukraine hat 2016 den Weg aus der Depression gefunden und wuchs mit 0,8% Wirtschaftsleistung. Das Bruttoinlandsprodukt in Weißrussland nahm im Jahr 2016 um 2,8% ab.

Weltwirtschaftlich gesehen stand das Jahr unter dem Einfluss einer, wenn auch sehr langsamen, Wende der Zinspolitik der amerikanischen Notenbank, des tiefsten Ölpreises seit mehreren Jahrzehnten sowie mehrerer Wahlgänge, deren Auswirkungen erst in den kommenden Jahren genauer abzuschätzen sein werden. Die Bevölkerung in Großbritannien stimmte für den Brexit, und in den USA wurde der 45. Präsident gewählt. Zudem fanden in 14 der 26 VIG-Länder bedeutende nationale Wahlgänge statt.