Fokus auf das Wesentliche

Identifikation der wesentlichen sozialen und ökologischen Themen

Um Verantwortung wahrnehmen zu können, muss das Unternehmen die Erwartungshaltungen seiner Anspruchsgruppen kennen. Dadurch ist es möglich, Nachhaltigkeitsmanagement strategisch zu betrachten und sich auf das Wesentliche zu fokussieren.

Damit sich die Vienna Insurance Group, mit ihren unzähligen Schnittstellen gesellschaftlicher Relevanz, nicht auf dem umfassenden Gebiet der gesellschaftlichen Verantwortung verliert, ist man darangegangen, die wesentlichen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Themen für den Konzern unter Einbindung relevanter Stakeholder zu identifizieren. Dazu wurde ein mehrstufiger Analyseprozess angestoßen, damit der gesellschaftliche Beitrag der VIG nicht nur aufgezeigt, sondern gemeinsam mit den Stakeholdern auf seine Bedeutung hin überprüft, ergänzt und verbessert werden kann.

Zu Beginn dieses Prozesses wurde eine Liste mit potenziell relevanten CSR-Themen angelegt. Diese speiste sich aus folgenden Quellen: gesetzliche Anforderungen, Kriterien internationaler Standards, Analyse der internen Dokumente, Berichte internationaler Peers sowie Anforderungen aus Nachhaltigkeitsratings. In einem anschließenden internen Workshop wurden die einzelnen Aspekte auf ihre Relevanz für die Vienna Insurance Group überprüft und einzelnen Themenblöcken zugeordnet.

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Identifikation der Wesentlichen CSR-Themen (Grafik)

Online-Befragung

Ein aus diesen Vorarbeiten entwickelter Online-Fragebogen erging Mitte September 2016 sowohl an interne Stakeholder (Mitarbeiter, Management) als auch an externe Interessensgruppen, die sich aus Großkunden, Vertriebspartnern, Investoren, Analysten, politischen Stakeholdern, NGOs, verschiedenen Experten, Medien und Lieferanten zusammensetzen. Hier wurden die Befragten gebeten, die gesammelten Aspekte nach ihrer Wichtigkeit in Bezug auf die künftige Nachhaltigkeitsberichterstattung innerhalb von Themenblöcken zu reihen und anschließend diese Themenblöcke selbst zu ranken. Als große Themenblöcke standen „Nachhaltiges Wirtschaften“, „Produkt- und Kundenverantwortung“, „Umgang mit der Umwelt“, „Umgang mit den Mitarbeitern“ und „Einbindung der Gesellschaft“ mit je zwei bis sechs Unterthemen zur Verfügung. Rund 770 Personen machten von dieser Gelegenheit Gebrauch und folgten der Einladung, ihre Meinung einzubringen.

Wesentlichkeitsmatrix

Das Ergebnis der Befragung wurde in eine Wesentlichkeitsmatrix übertragen (siehe Grafik auf Seite 21). Auf der einen Achse (Stakeholderrelevanz) sind die Ergebnisse der Mitarbeiter und externen Stakeholdergruppen dargestellt und auf der anderen Achse (Geschäftsrelevanz) die Antworten des Managements. Die Farben weisen auf die Zugehörigkeit zum jeweiligen Themenblock hin.

Die lineare Verteilung der Themen auf der Matrix, ohne große Ausreißer nach links oben oder rechts unten, zeigt, dass das Management einerseits und die Mitarbeiter und externen Stakeholder andererseits bei ihren Gewichtungen und Prioritäten eng beisammen liegen. Von beiden Seiten wurde langfristige Stabilität und ertragreiches Wachstum aus der Themengruppe „Nachhaltiges Wirtschaften“ als wichtigstes Thema im Kontext der Corporate Social Responsibility eingestuft. Auf Rang zwei erscheint das Thema Kundenzufriedenheit, dicht gefolgt von sozialen und ökologischen Faktoren in der Unternehmensstrategie.

Die Vienna Insurance Group erachtet die Durchführung der Stakeholderbefragung und Bewertung der Wesentlichkeit der Themen als einen ersten Schritt der Weiterentwicklung des Konzerns im Bereich Corporate Social Responsibility. Die Wesentlichkeitsmatrix dient dabei als wichtiger Richtungsweiser für die künftige Ausrichtung.